Weltkrieg, Zweiter: Afrikakorps

Weltkrieg, Zweiter: Afrikakorps
Weltkrieg, Zweiter: Afrikakorps
 
Im Frühjahr 1941 hatte das Eintreffen des deutschen Afrikakorps unter General Erwin Rommel in Nordafrika die militärische Lage nach dem Rückzug der italienischen Divisionen für die Achsenmächte wieder stabilisiert. Im Januar 1942 ging Rommel zum Angriff über, als sich die Nachschubsituation durch die Verlegung deutscher See- und Luftstreitkräfte an die Mittelmeerfront wesentlich verbessert hatte. Im Mai 1942 durchbrach er die Stellungen der Briten, eroberte nach heftigen Kämpfen am 21. Juni die Wüstenfestung Tobruk und kam erst vor El Alamein, 100 km vor Alexandria, zum Stehen. Versuche, bis zum Sueskanal vorzustoßen, scheiterten jedoch an der heftigen Abwehr, zumal der Nachschub ausblieb.
 
Am 23. Oktober 1942 begann die Gegenoffensive der Briten unter ihrem neuen Befehlshaber, General Bernard L. Montgomery. Sie wurde von der den Luftraum beherrschenden Royal Air Force unterstützt. Rommels Entschluss, mit einem rechtzeitigen Rückzug größere Verluste zu vermeiden, wurde nur kurzfristig verzögert. Dennoch verlor das Afrikakorps seine gesamte Infanterie, die schweren Waffen und das Gros der Fahrzeuge.
 
Inzwischen waren am 7./8. November 1942 amerikanische und britische Verbände unter dem Kommando des amerikanischen Generals Dwight D. Eisenhower an der marokkanischen und algerischen Küste gelandet. Hitler reagierte mit einer Landungsoperation deutscher Verbände in Tunesien. Sein Versuch, Marschall Pétain und die Vichy-Regierung zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Alliierten zu gewinnen und die in Nordafrika stehenden französischen Truppen gegen die Invasoren einzusetzen, misslang. Als Gegenmaßnahme marschierten deutsche und italienische Verbände in das bisher unbesetzte südliche Frankreich ein. Die zögernden französischen Generale in Nordafrika gingen daraufhin zu den Alliierten über.
 
Das Afrikakorps Rommels hatte sich inzwischen mit den in Tunis und Bizerta gelandeten Truppen vereinigt (Februar 1943). Als es Rommel nicht gelang, die gegnerischen Stellungen zu durchbrechen und die alliierte Front aufzurollen, forderte er von Hitler am 10. März 1943 die Räumung des Brückenkopfes, um Menschen und Material zu retten. Da Hitler ablehnte, blieb der Afrika-Armee, die auf eine immer enger werdende Verteidigungsstellung zusammengedrängt wurde, nur die Kapitulation (13. Mai 1943); 250000 deutsche und italienische Soldaten gingen in die Gefangenschaft.

Universal-Lexikon. 2012.

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